Mittwoch, 28. Dezember 2011

kalt ... heiss

Die Busfahrt von Puerto Natales nach Ushuaia gehort nicht gerade zu den aufregendsten. Es geht fast ausschliesslich durch die Pampa ... die nach der alle anderen oden Orte dieser Welt benannt werden ... und das zu recht. Wir mussen einmal den Bus verlassen, da wir mit einer Fahre nach Feuerland ubersetzen. Dabei sehen wir Pinguine und einen Schwarz-Weiss-Delfin im Wasser.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Wei%C3%9F-Delfine
http://www.fotofinder.com/search/fulltext/Schwarz-Weiss-Delfine

bei der Magellanstrasse bevor es mit der Fahre nach Feuerland geht

Auf Feuerland befindet sich der Grenzubergang von Chile nach Argentinien ... auch ihn passieren wir ohne Probleme.


Endlich andert sich die Landschaft, wir kommen zum gebirgigen und bewaldeten Landesteil rund um Ushuaia (sudlichste Stadt der Welt). Mit ein paar Seen kommt das ohnehin schon schone Wolkenspiel noch besser ruber. In Ushuaia trennen sich die wege von Ashley, John und uns ... wie es der Zufall so will, schlafen wir dann doch noch im gleichen Hostel. Am nachsten Tag gehen wir auf Informationjagd. Dabei stellt sich heraus, dass hier alles teurer ist als erwartet und der "Lonely Planet" Reisefuhrer eher ein "Lying Planet" ist. Wir wollten unsere letzte Trekkingtour auf der Isla Navarino sudlich von Feuerland schon ganz knapp am Kap Horn (sudlichster Punkt Sudamerikas) machen. Die 40 minutige Uberfahrt wurde mehr als 100€ ausmachen. Wir packen es kaum und suchen nach Alternativen. Etwas depremiert setzen wir uns auf ein paar Stufen in die Sonne und lassen uns ein selbst gebasteltes Sandwich schmecken. Plotzlich tauchen die beiden Deutschen auf mit denen ich 3 Tage unterwegs war um die Grenze von Nicaragua nach Costa Rica zu queren. Sie sehen so richtig geschlaucht aus. Wir erzahlen uns ein paar Geschichten und konnen kaum glauben, dass wir uns so kurz vor Ende unserer Reise doch noch treffen. Ein paar Minuten spater tauchen Ashley und John auf ... sie setzen sich neben uns und lassen etwas Frust ab uber die schlechten Infos vom Reisefuhrer und den nicht gerade guten Alternativen. Diese missliche Lage teilen wir ... also tufteln wir herum und kommen auf die Idee ein Auto gemeinsam zu mieten.
Am nachsten Tag fahren wir mit unserem kleinen VW-Flitzer zur Estancia Harberton am Beaglekanal. Landschaft, Walder und Meer sind richtig schroff und kalt, aber wunderschon. Auf der Estancia gibt es ein Meereskunde Museum und es wird uns sogar gezeigt wie die Knochen aufbereitet werden ... eine stinkende Angelegenheit. Nach einer weiteren Fuhrung uber die Estancia fahren wir mit einem Boot zu einer nahegelegenen Insel auf der Pinguine nisten. Wir konnen direkt neben ihnen hergehen und die ca. 20 Personen machen geschatzte 2.835.154 Fotos. Wir fahren mit dem Auto noch weiter zu einem Aussichtspunkt an dem wir uns tatsachlich wie am Ende der Welt fuhlen. Abends schlagen wir unsere Zelte unter grossen von Biber angenagten Baumen auf. Es fangt zu regnen an und wir mussen uns mit einem Lagerfeuer und warmen Essen bei Laune halten.

am Weg zur Estancia; wir vermuten es weht hier gelegentlich ein Luftchen

Humboldt-Pinguinkolonie; der mit dem gelben Hals ist der einzige Konigspinguin der zu dieser Insel kommt

John und ich beim Kochen wahrend die Madels Holz furs Feuer suchen

Es regnet die ganze Nacht durch und wir beschliessen ohne Fruhstuck gleich zuruck zu fahren. Wir mussen ohnehin das Auto zuruck geben. Es ist auch ganz schon abgekuhlt und wir sehen nur knapp uber uns bereits Schnee auf den Bergen und weiter oberhalb ist richtig viel runter gekommen. Am Plan ware gleich im Anschluss eine 2-3 tagige Trekkingtour, da unsere Sachen doch relativ nass sind, es wirklich kalt ist und keine Besserung in Sicht ist, machen wir einen auf Warmduscher und quartieren uns in einem Appartment ein. Dort verkochen wir das bereits besorgte Essen und legen uns schlafen.
Im Moment wollen wir nur weg von hier. Das Buchen eines Fluges nach Buenos Aires gestaltet sich muhsam ... nur mit viel Gluck bekommen wir doch noch einen fur den nachsten Tag und wir sitzen sogar im gleichen Flieger. Ashley und John bleiben noch, sie hatten bereits ein Busticket. Sie geben uns den Tipp mit der Fahre nach Uruguay zu fahren und Weihnachten am Strand zu verbringen. Uns gefallt die Idee, da wir sonst mehr als eine Woche nur in Buenos Aires waren und somit noch ein Land mehr sehen.
Unser Flug hat zwar 3h Verspatung, aber wir sind froh, dass er uberhaupt kommt. In Buenos Aires hat es 30 Grad. Am Hafen dann wieder Gluck beim Ticketkauf ... 3h Fahre und 5h Bus uber Nacht und insgesamt 24h spater sind wir im Edelbadeort Punta del Este in Uruguay angekommen.


Das schlechte Wetter haben wir allerdings von Patagonien mitgenommen. Wir sind ohnehin vollig erschopft und legen uns schlafen. Der nachste Tag ist Weihnachten. Wir borgen uns Rader und kurven am Strand entlang. Dabei bestaunen wir Autos aus den 40er und 50er Jahren ... sei es der Bauer der mit der alten Rostschussel sein Obst liefert oder ein reicher Schickimickityp der in seinem restaurierten Oldtimer Proletenrunden dreht. Ausserdem gibt es noch wunderschone Strandhauser ... wir haben das Gefuhl am reichsten Ort der Welt zu sein. Die anderen Touristen sind eher jung, hubsch (operiert) und auf Partysuche. Am Ende unserer Radtour gehen wir dann sogar noch ins Meer baden und lassen uns von der Sonne trocknen und leider auch ein wenig anbrennen. Genug von Sonne und Strand machen wir uns noch auf den Weg nach Montevideo der Hauptstadt Uruguays.

endlich ist uns wiedermal warm

Die Stadt ist wie ausgestorben, der Busbahnhof leer ... nichteinmal Taxis. Zu Fuss gehen wir durch die Geisterstadt ins Hostal, wo wir erfahren, dass nichts mehr geoffnet hat, sie aber ein Weihnachtsabendessen anbieten. Dieses ist nicht besonders, ausser besonders eigenartig ... hunderte Fotos werden geschossen und um Mitternacht scheint es eine Silvesterparty zu werden. Es wird mit Sekt angestossen und wir gehen aufs Dach zum Feuerwerk schauen. Danach werden die Tische zur Seite geschoben und getanzt. Marina hat Magenprobleme und legt sich schlafen, wahrend ich mir den Sekt schmecken lasse und mit anderen Reisenden plaudere.
Auch am 25. schlafen wir wieder lange und die Stadt ist immer noch gespenstisch ruhig. Wir besichtigen die Altstadt und nehmen danach wieder Rader um zum Beachvolleyballstrand zu fahren. Da niemand spielt lungern wir wieder nur in der Sonne rum.

die leeren Strassen von Montevideo am 25.12.

Am nachsten Morgen nehmen wir einen Bus nach Colonia de Sacramento. Es ist so heiss, dass wir wieder den Strand aufsuchen und viel schlafen.
Der Morgen des 27.12. (meines Geburtstages) beginnt schrecklich. Wir mussen viel viel zu fruh auf (ich hatte noch Stunden weiter schlafen konnen, sollen, mussen). Stopfen wiedermal das susse Standard-Klumpert-Fruhstuck (Marmelade, susses Weissbrot, Cornflakes) rein und beeilen uns zur Fahre. Vollig unnotig sind wir eine Stunde vorher dort und warten. Auf der Fahre nach Buenos Aires immerhin ein wenig Schlaf der die Laune aber nicht unbedingt verbessert.


Wir machen einen kleinen Stadtrundgang, sind jedoch lustlos und mude. Zuruck im Hostal ziehen wir die Jalousie zu und mutzen wiedermal ein paar Stunden am Nachmittag. Etwas verschlafen aber doch besser gelaunt lassen wir uns ein Restaurant empfehlen. Es ist gerammelt voll, aber wir kommen auf die Warteliste. Wir vertreiben uns die Zeit an der Bar mit einem Cocktail. Ein paar Schluck spater grinsen wir uns schon an und lachen druber wie die Zunge jetzt schon so langsam sein kann beim Sprechen. Die Zeit verfliegt und schon bald sitzen wir bei einem kostlichen Steak, einem riesen Haufen Salat und einer grossen Waffel mit Eis und Schokosouce als Nachspeise lachend am Tisch.

Prasidentenpalast in Buenos Aires

Mojitos, ein Steak und frischer Salat ... so wird der Geburtstag doch noch lustig

Im grossen und ganzen sind wir beide mit der Flucht aus Ushuaia nicht ganz zu frieden ... vor allem ich bereue es. Schliesslich war es ein Traum von uns dort hin zu fahren und dann verziehen wir uns so schnell, bloss weil das Wetter nicht ganz passt ... obwohl wann passt es schon in Patagonien?
Die Tage in Uruguay waren eher Verschwendung, obwohl wir merken, dass unsere Korper die Pause willkommen heissen. Jedenfalls war es nicht gerade das Reisen wie wir es uns eigentlich erwartet hatten. Lass uns hoffen, dass es Buenos Aires nochmal einen Energieschub und Freude gibt.


Vielen Dank fur die zahlreichen Geburtstagsgluckwunsche!!!


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Samstag, 24. Dezember 2011

harter Einstieg

Nach der guten Vorbereitung konnen wir uns in dasd Abenteuer: 8 Tage Trekking im Nationalpark Torres del Paine sturzen. Es geht mit dem Bus durch die Pampa in Richtung Berge. Von denen sehen wir nicht viel, weil es dicht bewolkt ist. Nach verlassen des warmen Busses und bezahlen des Parkeintritts geht es zu Fuss los. Der Wind blast stark und schon nach kurzer Zeit fangt es zu regnen an. Wir ziehen die Regenkluft uber und dann fangts so richtig an ... starker Gegenwind peitscht uns den Regen ins Gesicht. Mit gesenktem Kopf und Sonnenbrillen zum Schutz der Augen marschieren wir fast im Laufschritt um nicht auszukuhlen. Knapp oberhalb sehen wir schon Schnee. Am Zeltplatz angekommen hort es bald auf zu regnen und sogar die Sonne lasst sich zeitweise blicken. Wir hangen unsere Sachen uber den Zaun und stellen die Schuhe in die Sonne.

beim Parkeingang ... da war das Wetter noch in Ordnung

Regensachen und Schuhe werden durch typisch patagonisches Wetter komplett durchnasst

Wir konnen es kaum glauben, aber unsere Sachen sind tatsachlich uber Nacht getrocknet und wir konnen uns auf den Weg machen. Beim umgehen eines Berges sturmt es ordentlich ... wir mussen uns richtig gegen den Wind lehnen und so manche Boe zwingt uns einen Schritt zur Seite zu machen um nicht umzufallen. Der Weg zieht sich lang und muhsam dahin. Doch der Blick auf den wunderschon gelegenen Campingplatz neben einem See, im Hintergrund die Berge und einen Gletscher der in den See reicht lasst die Strapazen vergessen. Nach einem erfrischenden Bad im kalten, vom Wind aufgepeitschten See und einer gemutlichen Kochsession plaudert Marina noch lange mit dem Nichtparchen. Normalerweise benennen wir Leute immer nach der Herkunft, beim Nichtparchen handelt es sich um Marion aus Deutschland und Gilles aus Frankreich ... sie reisen gemeinsam, sind aber nicht zusammen. Zum ersten Mal auf unserer Reise kommt Marinas kontaktfreudigkeit so richtig durch. Ich geselle mich spater dazu ... wir unterhalten uns lange und gut.

Blick auf den See an dem der Campingplatz liegt.

Der nachste Tag ist sonnig und gemutlich zu wandern. Wir bestaunen einen kleinen Gletscher und nutzen am Abend die Zeit um Pizza zu kochen. Wieder haben wir einen schonen Abend mit dem Nichtparchen und sehen dann sogar einen Fuchs am Campingplatz umher streichen.

die wertvolle Ware

der Feind

unsere schlaue Taktik

Die harteste Etappe kommt auf uns zu ... erst einen Pass hoch. Der Ausblick von oben auf den 70km langen Gletscher Grey ist atemberaubend und das Wetter scheint immer besser zu werden. Erst der steile Abstieg vom Pass ist dann richtig hart. Wir haben so ein Gluck, dass es nicht schlammig und rutschig ist.

am Pass John Garner und im Hintergrund der Gletscher Grey

In den darauf folgenden Tagen lernen wir noch Ashley und John aus Chicago kennen. Wir gehen zwar alle 6 getrennt, unterhalten uns immer gut wenn wir uns treffen und verbringen schliesslich einen traumhaften Abend an einem See, wo wir so lange wach sind, dass wir sogar die Sonne untergehen sehen. Jeder kocht fur sich, doch danach werden die wertvollsten Sachen wie Schokolade, Kekse und Wein einander angeboten und geteilt. Es ist so als waren wir seit Jahren befreundet ... so verbringen wir bei noch dazu wahren Kaiserwetter tolle Trekkingtage. Es ist so, als hatte uns dieser Nationalpark am ersten Tag geschunden um zu sagen: wenn ihr das ubersteht, durft ihr meine volle Pracht erleben. Da wir das mit bravoure gemeistert haben durfen wir Patagonien soft erleben. Wir konnen sogar am Strand eines Sees liegen und uns nach dem kalten Bad in der Sonne auf den heissen Steinen trocknen lassen.
Am letzten Tag, als sich alle auf Dusche, Essen usw. freuen, werde ich sentimental und finde es schade, dass diese schone Tour vorbei geht und sich unsere Wege wohl trennen werden. Wir stehen bereits um 4 Uhr auf um den Sonnenuntergang zu sehen. Gemeinsam mit vielen, vielen anderen gehen wir die letzten Meter hoch zum Aussichtspunkt. Wir haben Matte, Schlafsack, Kocher und viel Gewand dabei. Damit machen wir es uns gemutlich auf einem grossen Fels und bestaunen das Spektakel. Dabei ernten wir neidische Blicke von denen die frieren und nichts zu Essen haben.

die beruhmten Granitnadeln von Torres del Paine bei Sonnenaufgang

am Ende der 8 Tage Tour
Ashley und John aus Chicago hinter dem Schild, Gilles aus Frankreich links und Marion aus Deutschland rechts

Zuruck in der Zivilisation von Puerto Natales treffen wir uns am Abend noch einmal um gemeinsam bei einem saftigen Steak, Bier und Wein uber das erlebte zu plaudern und lachen. Dabei erfahren wir, dass Ashley und John mit dem gleichen Bus wie wir nach Ushuaia weiter wollen.



Liebe Leser!

Marina und ich sind in Ushuaia auf Feuerland nicht ganz glucklich geworden. Das Wetter war ein graus, die Preise unverschamt. So sind wir verfruht nach Buenos Aires aufgebrochen. Unsere Freunde aus Chicago haben uns empfohlen nach Uruguay zu ubersetzen und Weihnachten am Strand zu verbringen. Wir hatten Gluck mit den Tickets und haben es nach einer 24h Reise geschafft im Strandresort Punta del Este anzukommen. Das schlechte Wetter haben wir allerdings mitgenommen ... ein paar Stunden Schlaf am Nachmittag, ein excellenter Fisch zum Abendessen und ein Eis als Nachspeise bringt wieder Heiterkeit und Freude am Reisen.

bei nicht ganz sommerlichen Gefuhlen gibts trotzdem eine ordentliche Portion leckeres Eis

wer hatte das gedacht? wir nicht ... aber wir feiern heuer Weihnachten am Strand in Uruguay


frohliche Weihnachten an alle!
Soby und Marina


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Samstag, 10. Dezember 2011

wie zu Haus

  Wahrend des Fluges kleben wir auch im Bus an der Fensterscheibe. Es macht total Spass mit der Landkarte in der Hand an der Form der Seen zu erahnen wo wir sind, wie der See, Vulkan oder die Stadt heisst uber die wir fliegen. 2400km weiter sudlich kommen wir in Puerto Varas an. Dieser Ort erinnert an einen osterreichischen Skiort im Sommerschlaf. Apropos Sommer ... wir fassens kaum ... am Tag zuvor bzw. in Bolivien war es um 18:30 stockdunkel ... jetzt dauert der Sonnenuntergang ewig und zieht sich bis weit nach 21:00. Die Tage sind also lang und wir brauchen keine Sorge mehr zu haben im dunklen herumlaufen zu mussen. Noch mehr Sommer zeigt sich in der Natur, viele Baume und Busche bluhen und das Beste ... wir konnen unmengen an kostlichsten Kirschen, Erdbeeren und Marillen vom kleinen Strassenstand in uns stopfen bis uns schlecht ist.
Wir begeben uns wieder auf einen Trekkingtour, diesmal zum Rio Cochamo. Die Trekkings die wir geplant hatten sind nicht moglich ... der eine direkt beim spuckenden Vulkan, der andere in Windrichtung der Asche. So wird es eine von Guides empfohlene Tour.
Der Einstieg in diese Tour ist schon interessant, wir werden in einem kleinen Fischerdorf aus dem Bus geworfen und mussen uns dort durchfragen wer uns mit seinem Auto noch ein paar km weiterbringen kann. Die Aufgabe erfolgreich erfullt, kommt der harte Teil ... der Weg an sich ist schon eine Herausforderung ... wild verzweigt, auf und ab, durch dichtes Gebusch und schmale Rinnen, erganzt durch starken Regen der nicht nur uns, sondern auch den ohnehin schon schlammigen Weg zu einer wahren Herausforderung macht. Nach einigen feuchten, harten Stunden landen wir in einer neuen, schonen, von ausserst freundlichen Leuten gefuhrten und vor allem warmen und trockenen Hutte. Wir Weicheier nutzen die Moglichkeit und schlafen statt wie geplant nass im Zelt, sehr gemutlich in der alpinen Hutte.

kurz vor der Hutte, eine Holzkiste an einem Seilzug in der der Fluss ubequert wird

Am nachsten Morgen besprchen wir mit dem Besitzer die geplante Route ... letztlich entscheiden wir am Zeltplatz der Hutte zu bleiben und die Gegend in den nachsten Tagen zu erkunden. Es gibt ein paar Berge auf sehr attraktiven Wegen, die fur den Normalwanderer eine Herausforderug durch verwachsene Teile und ein paar Kletterpassagen bis zum 3. Schwierigkeitsgrad sind, zu erklimmen. Den ersten erklimmen wir wegen viel Schnee und Wolken nicht ganz. Die Aussicht auf die vielen Felswande, die ein wahres Kletterparadies sind, ist einfach nur der Wahnsinn.

am Ende der Wanderung; die Landschaft erinnert sehr an zu Hause, bei genauem betrachten sieht man doch deutliche Unterschiede ...hier ist es Regenwald der auch teilweise an Nebelwald Zentralamerikas erinnert

Am 2. Tag wollen wir wo anders rauf ... der Campingwart meint aber, dass es morgen vom Wetter noch besser wird ... so verbringen wir den Tag mit schlafen, einem kleinen Spaziergang, baden im Fluss, in der Wiese herumkugeln und Sonne tanken, Slacklinen (da bliebs beim probieren ... wir sind echt unfahig auf dem Ding) und kochen.

am Campingplatz

Der Tag darauf steht dafur ganz im Sinne eines grossen Gipfelsturms. Auch dieser Pfad ist wirklich eine Herausforderung fur uns. Wir kommen in ein kleines Tal das umgeben von Felswanden ist ... wirklich beeindruckend. Als wir uns einen Gerollhang hochkempfen und Passagen schon richtig klettern mussen, sehen wir dass das zu gefahrlich fur uns wird und kehren etwas enttauscht ohne Gipfelsturm um. Am Ruckweg treffen wir wiedermal auf Robert, er ist Amerikaner mit Eltern aus Wien. Wirklich seltsam mit ihm nicht nur auf Deutsch sondern sogar in Mundart zu sprechen, hochdeutsch versteht er gar nicht so gut.

im kleinen Tal umgeben von massiven Wanden
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am Ruckweg beim kaltesten Bad das wir jemals genommen haben

Robert ist schneller unterwegs als wir. Mude und lustlos erfinden wir das Spiel Jukebox ... einer singt ein paar Zeilen eines Liedes, macht dann ein bestimmtes Gerausch und der Andere muss ein Lied singen ... immer so weiter ... das macht so richtig Spass, lasst die Strapazen vergessen und lasst uns endlich wieder lachen. Wenn wir nicht gerade singen reden oder zumindest denken wir hauptsachlich ans Essen. Meist geht es darum was wir jetzt noch essen konnen oder auch uber Omas oder Mamas Lieblingsgerichte, was es so tolles beim Heurigen gibt, wie gut es in Peru und Bolivien auf den Markten geschmeckt hat, was man als Kind so alles bekommen hat und naturlich wann wir endlich die nachste streng rationierte Kekspackung aufmachen oder einen Musliriegel essen durfen. Im Vergleich zu anderen Campern verbringen wir auch viel Zeit mit Kochen. Die wundern sich bestimmt ob wir zu nichts anderen gekommen sind, uns machts aber so richtig Freude ... aber das Essen selbst doch noch mehr als das Kochen.

ha ... die Marina in der Umkleide erwischt

Nach 3 Tagen begeben wir uns auf den Ruckweg. Am Tag nach der Ruckkunft in Puerto Varas fahren wir ins nahe Puerto Montt. Der Fischmarkt soll die einzige Attraktion sein, fur mehr haben wir ohnehin nicht Zeit. Wiedereinmal verzaubert uns das Treiben auf dem Markt. Wir kaufen Lachs, Brot, Zitrone und eine Tomate und lassen uns diese im Flugzeug auf der Reise weitere 1300km Richtung Suden ins wahre Patagonien nach Punta Arenas, schmecken. Dabei kommt mir, dass das ahnlich unseres Weihnachtsabendessens zu Hause ist. In Punta Arenas haben wir nur wenig Zeit, doch auch die reicht aus um den Hauptplatz zu sehen. Durch die Patagonische Pampa fahren wir nach Puerto Natales dem Tor zum Nationalpark Torres del Paine. Er gilt als schonster ganz Sudamerikas und bietet die Moglichkeit eine 8-9 Tage Trekkingtour zu machen. Genau die haben wir ins Auge gefasst fur die nachsten Tage. In dem kleinen Ort wo wir uns Hauptsachlich mit Vorbereitung beschaftigen, merken wir trotz langer Sonnentage und sommerlichen Gefuhlen, dass Weihnachten naher kommt. So manches Geschaft oder Restaurant ist schon geschmuckt und man kann samtliches Zeug dafur in den Geschaften kaufen.

mit Checkliste und einiges an Rechnerei wieviel Nudeln, Reis und Schokolade mitgenommen werden muss

Freitag, 2. Dezember 2011

immerwieder ein neuer Plan

Kurzer Hand geplant begeben wir uns nach einer Nacht in La Paz auf eine 3-tagige Trekkingtour auf dem Condoriri Trek in die Cordillera Real. Wir haben es uns allein nicht zugetraut und deswegen einen Guide und Arriero (Viehtreiber) mit 2 Esel engagiert. Wir sind aber immer nur mit dem Guide unterwegs, der uns viel erklart, schon langsam geht und einfach zu uns passt. Zum ersten Campingplatz gelegen an einem blauen See, umgeben von hohen, schroffen Felsen mit viel Schnee dauerts nicht lang. So starten wir noch die Besteigung des 5300m hohen Cerro Austria ... als Osterreicher mussen wir das ja auch machen. Am Weg sehen wir eine Eichhornchen-Fuchs-Hasen - Mischung die aufhuschen, 2-3m weit hopsen und sich wieder verstecken wenn man klatscht. Ausserdem haben wir das Gluck sogar 2 Condore gleiten zu sehen. An einem Pass offnet sich schon ein toller Blick zuruck auf den Campingplatz und auf der anderen Seite ein Tal das zur Halfte vergletschert war, wie uns der Guide erzahlt. Man sieht sehr gut bis wohin er gereicht hat und stattdessen einen See.

das Tal unseres Campingplatzes

Der Guide zeigt uns den Weg, geht zuruck zum Campingplatz und wir kampfen uns im Geroll hoch zum Gipfel. Nach hartem Aufstieg endich oben erleben wir den besten Ausblick den wir jemals hatten ... sogar besser als unserer bisheriger Favorit in Island. Wir sehen das riesige El Alto im Altiplano, konnen erahnen wo die Hauser in die Schlucht von La Paz abfallen, der Titicacasee glitzert in der Sonne und die Cordillera (Gebirgskette) Real. Ausserdem kann ich Marina zu ihrem ersten 5000er und somit den hochsten erklommenen Berg gratulieren.

beim geniessen des fantastischen Ausblickes

Marina spurt aber wieder die Hohe, so steigen wir ab ... in der Nahe des Campingplatzes geht es wir noch viel schlechter. Ich eile voraus um alles herzurichten, damit sie bei der Ankunft nur noch ins gemachte Bett fallen muss. Eine Stunde und ein Abendessen spater ists, als hatte sie nie was gehabt.
Der nachste Tag ist lange und fuhrt uber 2 Passe vorbei an unzahligen Llamas und ein paar Alpakas. Ein Adler kommt uns ganz nahe ... der Guide erklart, dass sie oft von den Touristen gefuttert werden. Gegen Ende des Tages gehen wir so richtig ein. Nach einer kurzen Pause kampfen wir uns auf und gehen weiter. Einige Zeit spater verfallt Marina ahnlich wie gestern, dafur schiesst bei mir wieder etwas Energie ein. Selbe Prozedur wie am Vorabend, bis auf den Umstand, dass ich als Marina fertig im Schlafsack eingehullt liegt ebenfalls einbreche. Mein Magen spielt total verruckt. So bedient mich Marina als es ihr nach einem Schlafchen wieder super gut geht beim Abendessen. Wir sind so froh den Guide dabei zu haben, der auch sehr um uns bemuht ist.

posende Llamas

Am nachsten Morgen gibts fur mich nur trockenes Brot und Tee trotzdem konnen wir das Fruhstuck in der Natur geniessen. Die Frohlichkeit versiegt aber nach den ersten Minuten marschieren. Vor allem ich bin komplett Energielos. Ich gebe sogar unser Daypack an Marina ab, die sich damit ganz schon abschleppt. 1-2h und unzahlige kurze Sitzpausen merke ich, dass wieder Kraft kommt. Nehme wieder den Rucksack und im Schneckentempo gleiten wir voran. Endlich am Pass oben konnen wir schon sehen, wo wir uns mit dem Auto treffen werden. Vom Passen laufen wir einen Gerollhang runter ... das macht so Spass, dass wir wieder so richtig grinsen konnen und wieder Energie zum gehen haben. In der Nahe des Autos offnet sich noch einmal ein toller Ausblick. Der grosse schneebedeckte Huayana Potosi, ein anderer rot-oranger Berg mit Mienen, El Alto und ein Tal mit einem See die in verschiedensten Farben erscheinen ... das ist Marinas neuer Nr. 1 Aussichtspunkt. Es gefallt auch mir, aber das Farbspektakel ist leider Umweltverschmutzung durch die Mienen wodurch sich die Freude daruber bei uns in Grenzen halt.

kalte Nacht, dafur lauer, angenehm sonniger Morgen

beim hinunterlaufen eines steilen Gerollhanges ... man kann fast carven! ... und es macht richtig Spass

der reichhaltige Berg und das kontaminierte Tal

Schon wieder fahren wir eine neue Route runter nach La Paz, schon wieder konnen wir nur staunen. Da es noch fruh ist, nehmen wir gleich einen Bus nach Cochabamba. Es ist bald finster, so konnen wir die Fahrt nicht so sehr geniessen ... ich kann noch dazu nicht schlafen. Um 22:00 sind die Strassen Cochabambas leer ... ein Taxi bringt uns in ein Hostel wo wir vollig erledigt in Bett fallen. Auch dort kann ich nicht gut schlafen. Fruh Morgens weckt mich die Putzfrau ... kein Ausschlafen moglich, dafur die langst uberfallige Dusche. Wir wollen den Tag zum Rasten nutzen, schlendern also durch die Strassen und holen Infos uber unsere nachsten Stationen im Internet.

Markt in Cochabamba an dem man so ziemlich alles aus 1x1m Standen bekommt

Nachmittags gibts sogar ein Eis ... kein Wunder ... sind ja keine historische Statten hier. Es ist so gut, dass wir noch eines wollen. Am Abend nach dem Essen gehen wir um eines als Nachspeise. Verlaufen uns dabei ein bisschen und kommen an einem Friseur vorbei den ich schon gesucht habe ... der Bart muss gestuzt werden. Wahrend ich mich durch das Gesichtsgebusch kampfe, lasst sich Marina vom Fernseher berieseln. Die gibt es uberall, wir waren in noch keinem Restaurant ohne und selbst die 1x1m Stande am Markt haben alle mindestens einen Handflachengrossen Flimmerkasten. Das im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Empfang ist bei vielen schrecklich schlecht. Jedenfalls schnappt Marina ein paar Worte in den spanischen Nachrichten auf. Als ich dann die Friseurin frage, bestatigt sich, dass es morgen Strassenblockaden gibt und wir auf unerer Route nicht weiter konnen. Mit einem Eis in der Hand (darauf konnte ich nicht verzichten) eilen wir zum Hostel, packen und fahren zum Busbahnhof. Das Ticket ist schnell gecheckt und so schaffen wir es doch noch vor den Blockaden nach Oruro.
Wieder kann ich nicht schlafen im Bus. Um 02:00 offnet uns ein noch verschlafener Nachtwachter die Tur zu einem Zimmer. Endlich kann ich schlafen ... jedoch nicht lange, ab ca 06:00 wurlt es vor unserer Tur im Innenhof vor Arbeitern die herumlarmen ... eine Weile spater als es ruhig wurde stellt jemand sein Radio so laut in seinem Zimmer, dass er es 4 Turen weiter im Gemeinschaftsbad beim Kopfwaschen horen kann. Wir stehen auf und gehen zum nahegelegenen Bahnhof um das Ticket fur den am Nachmittag fahrenden Zug nach Uyuni zu besorgen. Auf die Fahrt freuen wir uns schon lange. Sie fuhrt zum weltgrossten Salzsee und wir wollen eine Jeeptour weiter nach San Pedro in der Atacamawuste in Chile machen um dort den Sternenhimmel und die schroffe, trockene Steinwuste zu besichtigen. Derzeit gibt es aber keine Zuge, der erste Ruckschlag. Am Busbahnhof der nachste ... es gibt nur Nachtbusse, jedoch auch die werden wohl wegen Blockaden heute nicht abfahren. Wir geben auf und entscheiden Uyuni und San Pedro auszulasssen und kaufen ein Ticket nach Iquique an der Pazifikkuste in Chile. So verlassen wir Bolivien so schnell wie wir auch eingereist sind und konnen uns doch nicht mit Stefan Fröschel in Uyuni treffen ... es soll einfach nicht sein.
Am Grenzubergang mussen wir lange warten ... gut fur mich, weil ich dadurch doch noch meine Karten schreiben kann. Ich bitte die bolivianische Grenzbeamte sie fur mich zur Post zu bringen ... hoffe also sie kommen trotz dieses Umstandes jemals an!


Iquique liegt am Meer und gleich hinter der Stadt steigen die Anden hoch. Ein toller Blick von oben auf die leuchtende Stadt als wir am Abend ankommen.

fast alle Hauser sind aus Holz gebau; von der Plaza weg gibt es eine alte Holzstrassenbahn und entlang derer sind sogar die Gehsteige aus Holz; uns gefallt das Ambiente

Am nachsten Tag buchen wir gleich einen Flug in die Stadt Puerto Montt in den Suden Chiles. Sie liegt im Norden Patagoniens im Seengebiet, auch die chilensiche Schweiz genannt. So kommen wir schon fruher als geplant nach Patagonien, dem Urziel unserer Reise. Aufgrund dessen haben wir uberhaupt beschlossen nach Sudamerika zu fliegen und die Reise ist dabei immer weiter gewachsen.
Damit wir ja nicht eine zweite Nacht im selben Bett verbringen, wechseln wir nochmal das Hosal und steigen am nachsten Morgen in den Flieger.
Beim ersten Flug nach Santiago gibts nicht sehr viel zu sehen. Erst kurz vor der Hauptstadt Chiles erheben sich ein paar machtige Berge. Doch danach sehen wir einen Vulkan nach dem anderen ... wir befinden uns ja auch direkt am pazifischen Feuerring. Es wird gruner, viele Seen und das Highlight des Fluges ist der Vulkan Puyehuye.

Volcan Puyehuye spuckt seit Juni 2011 Asche ... er war der Grund fur die Asche die die Welt Zweimal umrundet hat und des Flugverbotes damals in Australien und Sudamerika

In der letzten Woche sind wir fast jeden Tag auf Probleme gestossen, mussten nach Alternativen suchen, Infos einholen und einen neuen Plan schmieden. Es gab Enttauschung wenn etwas nicht geklappt hat, doch mindestens ebenso grosse Freude, wenn wir eine Losung gefunden haben und auch die Alternative gefiel uns immer.

Freitag, 25. November 2011

staubige Hitze

Arequipa ist eine Traumstadt ... man fuhlt sich wie im versunkenen Atlantis. Nachdem ich mich einen Tag lang allein herumgetrieben, die Stadt erkundet und Infos furs bevorstehende Trekking eingeholt habe, hole ich am nachsten Tag Marina vom Flughafen ab. Das Travelteam ist wieder vereint. Die Freude ist unfassbar gross, wir umarmen uns lange und zerquetschen uns fast dabei. Danach kann ich ihr schon eine Stadtfuhrung bieten. Die Infos furs Trekking sind ausserst durftig, schliesslich ziehen wir einfach los.

die wochentlich stattfindente Sonntagsparade auf der Plaza de Armas (den Grund dafur haben wir erfahren, jedoch reichten die Spanischkenntnisse nicht dazu aus diesen auch zu verstehen)

Von nun an kleben zwei Nasen direkt nebeneinander an der Fensterscheibe der Busse ... nur Marina schlaft etwas mehr als ich. Wir fahren zu einer 5 Tage Trekkingtour in den Canyon del Colca, dem mit 3549m zweit tiefsten Canyon der Welt. Der um 86m tiefere ist auch gleich in der nahe. Zum Vergleich: der Grand Canyon hat nur lacherliche 1800m. Wir machen Halt am Abgrund und sehen 2 Kondore elegant durch die Luft gleiten. In Cabanaconde geht der Marsch los. Wir steigen durch eine felsige heisse Welt mit Kakteen und Berghangen die wie ein Jaguar aussehen 1800m hinab bis zum Rio Colca. Am nachsten Tag schlangelt sich der Weg elendslang einen Berghang entlang und wir landen nach muhsamen 4h endlich Choco. Nach einer ausgiebigen Rast gehen wir hoch nach Mina. Man sollte meinen, wir als Beachvolleyballer sind die Hitze gewohnt ... jedoch sind Osterreichs Beacher es eher gewohnt bei Kalte und Nieselregen zu spielen als in der Hitze zu bruten. Dieses Wustenklima macht uns ordentlich zu schaffen. Mina ist ein kleines wirklich niedliches Bergbauerndorf in dem wir am "Hauptplatz" zelten. Fur den nachsten anstrengenden Aufstieg zu einem Pass mit 5100m Hohe haben wir uns einen Guide mit Esel besorgt. Es ist steil, heiss und elendig trocken, wir mussen sehr viel trinken. Marina gehts bald nicht besonders und sie beschliesst auf dem Pferd zu reiten. Gut, dass unser Guide eines dabei hat. Da lachelt sie gleich wieder. Jedoch in der Nahe des Passes wird ihr so richtig ubel ... wir vermuten schnell, dass sie die Hohenkrankheit hat und beschliessen sofort umzukehren. Sobald wir etwas tiefer sind gehts ihr wieder besser. So belagern wir nochmal Minas Zentrum. Es bleibt nichts anderes uber als umzukehren. Die Auskunfte uber die Transportoptionen sind wiedermal einer immensen Streuung unterlegen. Schliesslich bringt uns ein Strassenarbeiter in deren Not-Jeep vom Rio Colca hoch nach Cabanconde und ein Bus nach Arequipa. Beim verlassen des Canyons sehen wir schon dichte Bewolkung und Regen im Hochland. Vielleicht doch Gluck, dass wir umkehren mussten? Trotzdem sind wir mit der Tour ganz zufrieden gewesen ... vor allem ich ... Marina hat mich richtig schon bekocht ... es hat sogar Pizza gegeben!!

am Cruz del Condor beim Colca Canyon; der Aussichtspunkt um die Condore dahingleiten zu sehen

der Colca Canyon

und so schaut ein T-Shirt aus wenn es nicht einfach nur getragen, sondern benutzt wird

Fruh morgens in Arequipa sehen wir, dass die naheliegenden Vulkane Chachani und Misti auf einmal mit Schnee bedeckt sind. Der Taxler sagt auch, dass es gerade viel regnet. Am Busbahnhof werden dann unsere Plane nach Cusco (Inkaruinen Machu Picchu) oder Puno (am Titicacasee) zu reisen von Schnee und deshalb nicht abfahrenden Bussen durchkreuzt. Ein neuer Plan ist schnell geschmiedet. Wir fahren uber Tacna an der Kuste zum Grenzubergang nach Chile in die Kustenstadt Arica.


So landen wir einiges fruher als geplant im 4000km langen Land. Arica ist ein Surferspot und Badeort. Uns ist so gar nicht nach Sonne, Strand und blablabla ... wir wollen weiter ... wir checken das Busangebot am Terminal ... da tut sich eine excellente Moglichkeit auf ... es gibt einen Bus nach La Paz in Bolivien. Wir dachten schon wir mussen dieses aufregende, interessante Bolivien auslassen.

klassischer Strassenverkaufsstand

Nach gerade mal 3 Tagen verlassen wir also wieder Chile und fahren duch den schonen Nationalpark Lauca vorbei an 2 Vulkanen mit Schneemutze, einem See in dem sie sich spiegeln und Flamingos nach Bolivien.

im Nationalpark Lauca


Wir fahren durch dieses unglaubliche Altiplano vorbei an fremden, beeindruckenden Landschaften nach La Paz. Wir konnen gar nicht genug aus dem Fenster schauen. La Paz liegt in einem Tal des Altiplano. Oben befindet sich El Alto ... quasi die Vorstadt ... riesig ... doch dann heissts vorzeitig Stop. Der Bus fahrt nicht weiter, da zu viel Verkehr ist. In dieser wohl nicht ganz sicheren Gegend fur uns mussen wir aussteigen. Wir sind allerdings eine Gruppe von 10 Leuten die sich beschweren ... Schliesslich besorgt uns ein Polizist einen Minibus ins Zentrum. Erleichter, nicht nur im Gemut sondern auch in der Geldborse (der Minibusfahrer hat sich gut zahlen lassen) kommen wir doch noch im Zentrum an. Diese Stadt ist der Wahnsinn ... die steilen Hange sind komplett mit Hausern verbaut. Man kann gar nicht genug herumstarren.

einfach nur atemberaubend ... La Paz

Wie auch schon in den Stadten zuvor essen wir am liebsten am Markt ... ein kostliches Menu (Suppe, Hauptgang, Fruchtsaft) auf engstem Raum kostet hier knapp 1€ ! Danach gonnen wir uns immer frischen Fruchtsaft (Mango, Ananas, Orange, ....). Zwischendurch dann noch kostliche Snacks die auf der Strasse ebenso wie Toilettenpapier, Vorhangeschlosser, Notizbucher, Hemden, ... (die Liste ware unendlich fortfuhrbar) an winzigsten Standen verkauft werden.

beim Ceviche (roher Fisch (oder auch andere Meeresfruchte) mit Zwiebel, Essig, Ol, ...) essen am Markt in Arequipa

Die nachste Reise fuhrt zum mit 3810m hochstgelegenen schiffbaren See der Welt, dem Titicacasee. Nach einer wiedereinmal tollen Busfahrt vorbei am turbulenten Strassengeschehen und der schneebedeckten Cordillera Real kommen wir nach Copacabana. Dort nehmen wir ein Boot auf die Isla del Sol, dem Geburtsort der ersten Inkas. Nach einer kleinen Fuhrung durch eine noch kleinere Ruine, einem traumhaften Sonnenuntergang, ebenso schonen Sonnenaufgang und einem kurzen Bad im kalten Wasser gehts zuruck nach La Paz. Diesmal kommen wir bei herrlichem Wetter an und die Fahrt runter ins Tal lasst den Unterkiefer wieder fallen und wir staunen nur noch mit grossen Augen.

auf der Fahrt zur Isla del Sol im Titicacasee

typisches altes Segelboot am Titicacasee

Sonnenuntergang am Titicacasee

Das Reisen macht jetzt zu Zweit noch mehr Spass. Ja kaum zu glauben, dass es da doch noch eine Steigerungsstufe gibt. Vor allem Morgens wenn ich normal einiges an Anlaufzeit fur den ersten Grinser oder das erste Wort benotige, mit Marina geht das jetzt wesentlich rascher. Am schonsten ist, all die tollen Sachen mit jemanden gemeinsam zu erleben.

Sorry, dass es diesmal keine Fotos gibt ... in Bolivien werden hauptsachlich Dinge wie Autos, Reifen!, ... und auch PC´s verwendet, die wohl nicht erst einmal in einem westlichen Land ausgemistet wurden. Werde versuchen noch welche nachzuliefern.

und hier noch eine Titicacsee-Delikatesse: Ispi, kleine Fische die im ganzen gegessen werden. Eine Portion um 0,50€ !!! am liebsten hatt ich einen ganzen Kubel gekauft

Mit etwas Gluck findet man dann doch noch ordentliche PC und schnelles Internet.