http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Wei%C3%9F-Delfine
http://www.fotofinder.com/search/fulltext/Schwarz-Weiss-Delfine
bei der Magellanstrasse bevor es mit der Fahre nach Feuerland geht
Auf Feuerland befindet sich der Grenzubergang von Chile nach Argentinien ... auch ihn passieren wir ohne Probleme.
Endlich andert sich die Landschaft, wir kommen zum gebirgigen und bewaldeten Landesteil rund um Ushuaia (sudlichste Stadt der Welt). Mit ein paar Seen kommt das ohnehin schon schone Wolkenspiel noch besser ruber. In Ushuaia trennen sich die wege von Ashley, John und uns ... wie es der Zufall so will, schlafen wir dann doch noch im gleichen Hostel. Am nachsten Tag gehen wir auf Informationjagd. Dabei stellt sich heraus, dass hier alles teurer ist als erwartet und der "Lonely Planet" Reisefuhrer eher ein "Lying Planet" ist. Wir wollten unsere letzte Trekkingtour auf der Isla Navarino sudlich von Feuerland schon ganz knapp am Kap Horn (sudlichster Punkt Sudamerikas) machen. Die 40 minutige Uberfahrt wurde mehr als 100€ ausmachen. Wir packen es kaum und suchen nach Alternativen. Etwas depremiert setzen wir uns auf ein paar Stufen in die Sonne und lassen uns ein selbst gebasteltes Sandwich schmecken. Plotzlich tauchen die beiden Deutschen auf mit denen ich 3 Tage unterwegs war um die Grenze von Nicaragua nach Costa Rica zu queren. Sie sehen so richtig geschlaucht aus. Wir erzahlen uns ein paar Geschichten und konnen kaum glauben, dass wir uns so kurz vor Ende unserer Reise doch noch treffen. Ein paar Minuten spater tauchen Ashley und John auf ... sie setzen sich neben uns und lassen etwas Frust ab uber die schlechten Infos vom Reisefuhrer und den nicht gerade guten Alternativen. Diese missliche Lage teilen wir ... also tufteln wir herum und kommen auf die Idee ein Auto gemeinsam zu mieten.
Am nachsten Tag fahren wir mit unserem kleinen VW-Flitzer zur Estancia Harberton am Beaglekanal. Landschaft, Walder und Meer sind richtig schroff und kalt, aber wunderschon. Auf der Estancia gibt es ein Meereskunde Museum und es wird uns sogar gezeigt wie die Knochen aufbereitet werden ... eine stinkende Angelegenheit. Nach einer weiteren Fuhrung uber die Estancia fahren wir mit einem Boot zu einer nahegelegenen Insel auf der Pinguine nisten. Wir konnen direkt neben ihnen hergehen und die ca. 20 Personen machen geschatzte 2.835.154 Fotos. Wir fahren mit dem Auto noch weiter zu einem Aussichtspunkt an dem wir uns tatsachlich wie am Ende der Welt fuhlen. Abends schlagen wir unsere Zelte unter grossen von Biber angenagten Baumen auf. Es fangt zu regnen an und wir mussen uns mit einem Lagerfeuer und warmen Essen bei Laune halten.
am Weg zur Estancia; wir vermuten es weht hier gelegentlich ein Luftchen
Humboldt-Pinguinkolonie; der mit dem gelben Hals ist der einzige Konigspinguin der zu dieser Insel kommt
John und ich beim Kochen wahrend die Madels Holz furs Feuer suchen
Es regnet die ganze Nacht durch und wir beschliessen ohne Fruhstuck gleich zuruck zu fahren. Wir mussen ohnehin das Auto zuruck geben. Es ist auch ganz schon abgekuhlt und wir sehen nur knapp uber uns bereits Schnee auf den Bergen und weiter oberhalb ist richtig viel runter gekommen. Am Plan ware gleich im Anschluss eine 2-3 tagige Trekkingtour, da unsere Sachen doch relativ nass sind, es wirklich kalt ist und keine Besserung in Sicht ist, machen wir einen auf Warmduscher und quartieren uns in einem Appartment ein. Dort verkochen wir das bereits besorgte Essen und legen uns schlafen.
Im Moment wollen wir nur weg von hier. Das Buchen eines Fluges nach Buenos Aires gestaltet sich muhsam ... nur mit viel Gluck bekommen wir doch noch einen fur den nachsten Tag und wir sitzen sogar im gleichen Flieger. Ashley und John bleiben noch, sie hatten bereits ein Busticket. Sie geben uns den Tipp mit der Fahre nach Uruguay zu fahren und Weihnachten am Strand zu verbringen. Uns gefallt die Idee, da wir sonst mehr als eine Woche nur in Buenos Aires waren und somit noch ein Land mehr sehen.
Unser Flug hat zwar 3h Verspatung, aber wir sind froh, dass er uberhaupt kommt. In Buenos Aires hat es 30 Grad. Am Hafen dann wieder Gluck beim Ticketkauf ... 3h Fahre und 5h Bus uber Nacht und insgesamt 24h spater sind wir im Edelbadeort Punta del Este in Uruguay angekommen.
Das schlechte Wetter haben wir allerdings von Patagonien mitgenommen. Wir sind ohnehin vollig erschopft und legen uns schlafen. Der nachste Tag ist Weihnachten. Wir borgen uns Rader und kurven am Strand entlang. Dabei bestaunen wir Autos aus den 40er und 50er Jahren ... sei es der Bauer der mit der alten Rostschussel sein Obst liefert oder ein reicher Schickimickityp der in seinem restaurierten Oldtimer Proletenrunden dreht. Ausserdem gibt es noch wunderschone Strandhauser ... wir haben das Gefuhl am reichsten Ort der Welt zu sein. Die anderen Touristen sind eher jung, hubsch (operiert) und auf Partysuche. Am Ende unserer Radtour gehen wir dann sogar noch ins Meer baden und lassen uns von der Sonne trocknen und leider auch ein wenig anbrennen. Genug von Sonne und Strand machen wir uns noch auf den Weg nach Montevideo der Hauptstadt Uruguays.
endlich ist uns wiedermal warm
Die Stadt ist wie ausgestorben, der Busbahnhof leer ... nichteinmal Taxis. Zu Fuss gehen wir durch die Geisterstadt ins Hostal, wo wir erfahren, dass nichts mehr geoffnet hat, sie aber ein Weihnachtsabendessen anbieten. Dieses ist nicht besonders, ausser besonders eigenartig ... hunderte Fotos werden geschossen und um Mitternacht scheint es eine Silvesterparty zu werden. Es wird mit Sekt angestossen und wir gehen aufs Dach zum Feuerwerk schauen. Danach werden die Tische zur Seite geschoben und getanzt. Marina hat Magenprobleme und legt sich schlafen, wahrend ich mir den Sekt schmecken lasse und mit anderen Reisenden plaudere.
Auch am 25. schlafen wir wieder lange und die Stadt ist immer noch gespenstisch ruhig. Wir besichtigen die Altstadt und nehmen danach wieder Rader um zum Beachvolleyballstrand zu fahren. Da niemand spielt lungern wir wieder nur in der Sonne rum.
die leeren Strassen von Montevideo am 25.12.
Am nachsten Morgen nehmen wir einen Bus nach Colonia de Sacramento. Es ist so heiss, dass wir wieder den Strand aufsuchen und viel schlafen.
Der Morgen des 27.12. (meines Geburtstages) beginnt schrecklich. Wir mussen viel viel zu fruh auf (ich hatte noch Stunden weiter schlafen konnen, sollen, mussen). Stopfen wiedermal das susse Standard-Klumpert-Fruhstuck (Marmelade, susses Weissbrot, Cornflakes) rein und beeilen uns zur Fahre. Vollig unnotig sind wir eine Stunde vorher dort und warten. Auf der Fahre nach Buenos Aires immerhin ein wenig Schlaf der die Laune aber nicht unbedingt verbessert.
Wir machen einen kleinen Stadtrundgang, sind jedoch lustlos und mude. Zuruck im Hostal ziehen wir die Jalousie zu und mutzen wiedermal ein paar Stunden am Nachmittag. Etwas verschlafen aber doch besser gelaunt lassen wir uns ein Restaurant empfehlen. Es ist gerammelt voll, aber wir kommen auf die Warteliste. Wir vertreiben uns die Zeit an der Bar mit einem Cocktail. Ein paar Schluck spater grinsen wir uns schon an und lachen druber wie die Zunge jetzt schon so langsam sein kann beim Sprechen. Die Zeit verfliegt und schon bald sitzen wir bei einem kostlichen Steak, einem riesen Haufen Salat und einer grossen Waffel mit Eis und Schokosouce als Nachspeise lachend am Tisch.
Prasidentenpalast in Buenos Aires
Mojitos, ein Steak und frischer Salat ... so wird der Geburtstag doch noch lustig
Im grossen und ganzen sind wir beide mit der Flucht aus Ushuaia nicht ganz zu frieden ... vor allem ich bereue es. Schliesslich war es ein Traum von uns dort hin zu fahren und dann verziehen wir uns so schnell, bloss weil das Wetter nicht ganz passt ... obwohl wann passt es schon in Patagonien?
Die Tage in Uruguay waren eher Verschwendung, obwohl wir merken, dass unsere Korper die Pause willkommen heissen. Jedenfalls war es nicht gerade das Reisen wie wir es uns eigentlich erwartet hatten. Lass uns hoffen, dass es Buenos Aires nochmal einen Energieschub und Freude gibt.
Vielen Dank fur die zahlreichen Geburtstagsgluckwunsche!!!
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