Montag, 18. Juli 2011

die ersten Abenteuer

Hab mir vorgenommen euch hier nichts vorzuenthalten ... also ... letzten Sonntag, nach der Wanderung wollten Matt und ich ins Internetcafe. Dabei sind wir zu einem kleinen Gangfight gekommen. Es waren junge betrunkene. Die Leute auf der Strasse haben alle nur geschaut. Wir sind beinem Geschaft gestanden und haben uns klein gemacht. Im Endeffekt haben wir nicht schlimmes gesehen, aber weiter weg wurde auch mit Steinen und Flaschen geworfen. Die Lehrer, die hier wohnen meinten ... jaja, das passiert manchmal, aber es ist eine reine Rivalitat zwischen den Banden. Trotzdem meide ich den Ort jetzt an den Wochenden.
Die weitere Woche war sehr abwechslungsreich. Am Dienstag hab ich einen Ausflug in den Parque Nacional El Chocoyero mitgemacht ... war ein kleiner Spaziergang durch den Dschungel. Viel aufregendes gabs nicht. Bis auf die Riesenlarve bei der Bear Grylls wohl das Wasser um Munde zusammengelaufen ware. Ich hab dann doch nur meine Banane gegessen.
Am Donnerstag haben wir die Arbeit auf der Finca wiedermal liegen gelassen und sind auf den Hugel gegangen von dem man aus eine tolle Aussicht auf den Volcan Masaya und Umgebung hat.
Am nachsten Tag auf der Finca wurden wir gefragt ob wir Basketball spielen wollen. Die beiden US-Boys haben sich gleich gefreut, im Endeffekt sind wir am Fussballplatz gelandet und haben gegen Einheimische gekickt. Das Team Internacional aus USA, Austria und Nicaragua hat gegen die U17 aus La Concha gewonnen. Gespielt haben die Gegner ... aber wir haben die Tore geschossen :)  hat echt Spass gemacht, obwohl ich mit den Bergschuhen unterwegs war und mir nach wenigen Minuten bereits die Luft weggeblieben ist bei der feuchten Hitze hier.
Gestern hab ich den Ausflug zur Laguna de Apoyo mitgemacht. Einem Vulkankrater der mit Regenwasser aufgefullt ist. Matt und ich haben beschlossen dort zu ubernachten und erst am Sonntag zuruckzufahren. Wobei sich unsere Wege trennen, denn er geht weiter nach Costa Rica und Panama.
Als wir zum See kamen, hats geregnet. Das Wasser war aber spiegelglatt und angenehm warm. Nachmittags hab ich Jakob, einem 7 jahrigen am Kajak mitgenommen. Matt hat uns ebenfalls begleitet. Wir paddeln eine weile am Ufer entlang und kommen bei jungen Fischern, die jeder auf einem Baumstammen im Wasser sitzen, vorbei. Wobei sie allerdings fast komplett im Wasser und ihre "Boote" unter Wasser sind. Auf der anderen Seite des Sees ziehen Dichte Wolken und Regen uber den See. Es kommt zwar nicht zu uns, trotzdem beschliessen wir zu wenden. Allerdings andert sich die Wetterlage dann rasch. Eine weitere Regenwolke mit viel Wind ist im Anmarsch und bringt diese niedliche, warme Badewanne ins schwanken. Der Wellengang und die Stromung machen das Paddeln anstrengend. Jakob nimmts gelassen, er quasselt vor sich hin und ist auf der Suche nach schwimmenden Steinen (Vulkangestein). Endlich am Dock angekommen, werden wir von Jakobs Mutter empfangen "Thank you for taking him with you!" ... sie hat sich echt keine Sorgen gemacht. Habe sie spater danach gefragt. Sie meinte nur, Sie hatte wohl bisschen Angst gehabt wenn sie draussen gewesen ware, aber sie wusste ja Jakob ist mit Mr. Survival unterwegs :)
Inzwischen ist es Matt nicht so gut ergangen, er hatte auch ein mieses Kajak. Jedenfalls bin ich zuruckgeschwommen um nach ihm zu sehen. In dem Augenblick als ich ihn Erblicke, kentert er. Da er am Uferrand ist, kann er stehen und macht sich wieder auf den Weg. Ich gehe im weiter entgegen. Kurz bevor ich bei ihm ankomme, kentert er schon wieder. Ich wusste nicht ganz ob ich daruber lachen kann. Als er auftaucht und ich sein Gesicht sehe, versuche ich nicht zu lachen, gelingt mir aber nicht. Matt tragts mit Fassung, er ist allerdings total erschopft und hat die Nase voll. So ziehe ich im Wasser sein Boot zuruck und er geht am Ufer mit dem Paddel. Er bedankt sich, dass ich ihm geholfen habe und ist froh wieder zuruck zu sein.
Die Gruppe fahrt zuruck, Matt und ich suchen eine billige Unterkunft. Schliesslich finden wir etwas passendes und fragen auch gleich nach einem Weg auf den Kraterrand. Nach ca. einem Drittel befinden wir uns mitten im Gebusch ... alles ist feucht und nass und wir klettern einen steilen Wasserlauf empor. Dabei bin ich mir schon sicher, dass ich den Weg keinesfalls runter gehen mochte. Schliesslich landen wir endlich am Gipfel auf der Strasse. Wir freuen uns, dass wir es geschafft haben und geniessen die Aussicht. Am Ruckweg auf der Strasse beginnt es zu schutten. Matt ist es schon gewohnt und da es nicht kalt ist, nehme ich es auch einfach ein. Das muss man hier auch, irgendwann erwischt es jeden.
Nach dem Essen versuchen wir einen Fernseher zu finden um ein Halbfinalspiel der Coppa America (Fussball) zu sehen. Ja, auch ich war uberrascht, dass ein Amerikaner so einen Vorschlag macht. Wir finden zwar keinen, jedoch 2 Liegen am Strand. Dort unterhalten wir uns unter dem Sternenhimmel uber das Erlebte und lachen beide daruber. Am linken Kraterrand blitzt es wunderschon und die Wolken auf der rechten Seite werden orange angeleuchtet ... richtig romantisch ... schade, dass Marina nicht da ist, aber schoen, dass jemand da ist den ich gern habe.
Matt beschliesst bereits den Bus um 6:30 morgens zu nehmen, weil er doch noch am Sonntag nach Costa Rica will. Somit gibts fruhmorgens eine feste mannliche Umarmung und wir sagen "Ciao, wish you a nice trip!" zueinander.
Somit ist das der Erste Tag allein in der "Wildnis" fur mich. Ich gehe zum Strand und schwimme ca 1,5 Stunden. Als ich zuruck komme sind meine Sandalen, meine lange Beachhose aus der Turkei, ein kleines Handtuch von Mariposa und das Etoui der Schwimmbrille weg. Ich suche und frage ... naturlich weis keiner was. Ich hatte schon in den Guides gelesen, dass man nichts am Strand liegen lassen soll. Aber einerseits dachte ich eher an grosse Rucksacke, Kameras und sonstiges Zeug. Aber die Gfrasta hier nehmen alles was der grosse, weisse, naive Gringo liegen lasst.
Da ich nicht viel Geld mithabe, mache ich mich wesentlich fruher als geplant barfuss, in den immer noch nassen Klamotten und auch ein wenig angepisst auf den Ruckweg um in Masaya auf den Markt um neue Sandalen zu gehen. Dort angekommen schuttet es in Stromen, sodass die schmutzigen, teilweise nicht asphaltierten Strassen von kleinen Bachen durchzogen werden. Ich wate teilweise durch mehr als knocheltiefe, braune Bache wahrend mich die Einheimischen angrinsen. Ich erwidere das Grinsen zwar nicht, aber ich gewohne mich daran. Nach einer ungenauen Wegbeschreibung und den Tipp ein viel zu teures Taxi zu nehmen lande ich bei einem Bankomaten der meine Karte nicht akzeptiert. Ich gehe zum nachsten ... der nimmt zwar Visa, aber aus Sicherhietsgrunden habe ich diese in Mariposa gelassen. So stehe ich vor der Bank ohne Geld und ohne Schuhe, schlage die Hande uber den Kopf zusammen und die Laune wird wieder schlechter. Plotzlich spricht mich der Sicherheitsmann der Bank an. Er erklart mir den Weg zu einem anderen Automaten. Ein paar Minuten spater bin ich stolzer Besitzer einer handvoll Cordobas die ich endlich gegen neue Sandalen tauschen kann. Zuruck auf dem Markt gibts zwar nichts das meinen fur dieses Land viel zu hohen Qualitatsanforerungen entspricht, trotzdem schlage ich bei billigsdorfer Crocs zu. Gemeinsam mit den schicken neuen Patschen kaufe ich das Grinsen auf meinem Gesicht zuruck.
Jetzt noch meine Erste Microbusfahrt (das gangige, billige Fortbewegungsmittel sind 9-Sitzer Vans) und ich bin wieder in den sicheren Wanden von Mariposa. Die Fahrt ist relativ angenehm, dabei muss man wissen, dass hier wesentlich mehr als 9 Personen in den Bus geschlichtet werden.
Tja so ist das ... kaum ist der Gringo allein unterwegs passieren die besten Dinge :)
Jetzt im Nachhinein find ich es schade, dass ich kein Foto von mir barfuss in einem der braunen Bache auf er Strasse in Masaya habe das ich euch hier zeigen konnte.


Ausblick auf den Volcan Masaya

Schmetterlingslarve im El Chocoyero, Fingerdick und 1,5 Finger lang

Bananenstaude im Mariposa Garten

??? im Mariposa Garten

Affen im Mariposa Garten

Laguna de Apoyo

5 Kommentare:

  1. Christian! I translated your story in google translator and I think I understood it all. I can't believe all of that happened to you! I can't believe you were walking around barefoot and frustrated...without any money. It must have been stressful. I'm very happy you made it back safely.

    How is your Spanish? So now that Matt is gone, are there other interesting students to keep you company?

    Good Luck!!!
    Mari

    AntwortenLöschen
  2. *gg* ich hätt soooo gern ein barfuß-foto von dir!!! lg

    AntwortenLöschen
  3. Luki Rohm(vom Max ;-):
    Im Gegenteil.... ich hätte gerne ein Foto von den Billigsdorfer Crocs

    AntwortenLöschen
  4. Hey man, i also translated a bit pof your story, i really hope we can keep in touch, take care and hope we can see each other some other time!

    Ernesto

    AntwortenLöschen