Donnerstag, 18. August 2011

eine neue Welt

Ein Aufruf an alle John Travolta fans: Nehmt doch mal, so wie ich, die Fahre in Nicaragua von der Isla de Ometepe nach San Carlos. Der Kapitan durfte auch ein grosser fan sein ... Sie haben gleich 3 Filme am Stuck gezeigt!
Auch die Fahrt generell ist wirklich schon. Nach allen Berichten uber den Standardgrenzubergang nach Costa Rica bin ich sehr froh diese Fahre - Boot - Bus Variante gewahlt zu haben. Ich schlafe zwar auf einer Lederbank, schwitze dabei an den Stellen die die Bank beruhren, doch die Klimaanlage uber mir lasst dafur die ihr zugewandte Seite frieren. Am 6 Uhr Morgens nach 10h auf der Fahre gibts dafur ein Bad am Steg in San Carlos. Weiter gehts zum Grenzubergang nach Los Chiles mit einem Boot den Rio Frio entlang. Ich sichte einen riesigen Fisch und eine Eidechse die ubers Wasser laufen kann. Der Grenzubergang ist total enspannt.

 
Dort verliere ich dann die beiden Deutschen aus den Augen ... die waren etwas zu langsam fur mich ... aber ich hab mich auch beeilt um fruh in San Jose zu sein. Die Leute, Hauser, Strassen, Erde (in Nica uberall schwarz, in CR braun, rotlich), Busse, ... alles sieht hier anders aus. Unglaublich, dass durch uberschreiten einer politischen Grenze sich alles derartig andern kann. Schliesslich passiert nach einer langen Busfahrt durch die wunderschone Landschaft Costa Ricas das unfassbare ... Ich steige beim Hostel 1,5h fruher als geplant aus dem Taxi, wahrend Marina 1,5h zu spat aus dem Taxi hinter mir steigt!
Marina meint ich sehe mit meinem Bart aus, als hatte ich die Weisheitszahne auf beiden Seiten ziehen lassen. Zufallig hat sie auch einen rasierer dabei ... so kommts, dass ich seit Mai 2006 mit nacktem Gesicht rumlaufen ...

nach 5 Wochen wieder vereint: dauergrinser Marina und naked face Soby

Unsere Erste Station in Costa Rica ist der 3820m hohe Chirripo. Einen Tag lang Busfahren, am nachsten Tag der Aufstieg zum Basecamp. Dort ists schon richtig kalt, vor allem in der Nacht. Am nachsten Morgen starten wir um 3:30 um den Sonnenaufgang zu sehen. Ich bin ziemlich angepisst ... nein nicht wegen fruh aufstehen ... eher wegen zu spat aufstehen. Wir schaffens nicht zum Gipfel, erhaschen lediglich die letzten paar Minuten bevor die Sonne aufgeht.

man siehts zwar nicht, aber ich war echt angefressen nur das zu sehen

Interresant ware die halbe Stunde davor gewesen ... ich hasse diese Fehlinformationen!

kuhl und windig am Gipfel

Am Gipfel sind wir trotzdem stolz am hochsten Berg CRas und unserer personlichen Hochstmarke angekommen zu sein.
Das mit dem Sonnenaufgang lasst mir keine Ruhe, so stehen wir am nachsten Tag bereits um 2:00 auf ... wir schaffen es zwar rechtzeitig, doch Wolken ziehen im starken Wind schnell umher und verdecken die meiste Zeit die Sicht. Witzig ist, dass wir zuruck zur Hutte kommen und bereits Mittagessen wahrend die anderen Leut fruhstucken. Aber wer aussergewohnliches erleben will muss eben auch aussergewohnliches leisten.
Danach gehts noch den Weiten weg runter. Danach sind wir ziemlich erledigt, konnen aber noch gehen, was man von den anderen Leuten nicht behaupten kann.
Weiter gehts wieder einen Tag lang im Bus zum Nationalpark Corcovado. Wir fahren entlang dem Rio Grande ... eine unfassbar schone Kulisse!
In Puerto Jimenez gehts zum Strand ... wir sehen die ersten bunten, grossen Papageien fliegen. Mit ihren langen Schwanzen sind sie leicht zu erkennen ... beeindruckend.
Am nachsten Morgen gehts mit unserem Guide Rodolfo vorne und 2 Spanierinnen im Schlepptau zum Tiere beobachten in den Tieflandregenwald.

auf der Ladeflache gehts zum Parkeingang des Corcovado

Wir bekommen so einiges zu sehen, gehen viel am Strand mit enormer Brandung entlang und mussen auch bei Felswanden vorbei. Dabei warten wir auf kleine Wellen und laufen dann zum nachsten sicheren Ort. In der letzten halben Stunde macht uns wiedermal starker Regen zu schaffen ... nass kommen wir am gemutlichen uberdachten Zeltplatz an.
Insgesamt sehen wir 2 Krokodile, 2 Tapire, Ameisenbar, 4 verschiedene Affenarten, viele verschiedene Vogel und Spinnen und eine Tarantel.

Tarantel in ca 20cm Entfernung zur Kamera!

Sehr beeindruckend sind auch manche Pflanzen, vor allem die Strangulierpflanzen, die einen Baum unklammern und ihn fressen. Ist der tot, stirbt auch bald danach sie selbst.

riesige Strangulierpflanze

Den 3. Tag konnen wir leider nicht zu Fuss bewaltigen, da es zu viel geregnet hat. So fahren wir mit einem kleinen Boot und einem Bus zuruck. Am Boot werden wir durch starken Regen, hohen Wellengang und unglaublicher Geschwindigkeit klatsch nass ... uns ists egal ... wir haben nur Badesachen und Ponchos druber an ... sieht wiedermal lacherlich aus, aber unsere Kleidung bleibt trocken ... das gibt den Spanierinnen den Rest ... die hatten keinen Spass bei der schunkeligen Bootsfahrt. Es wird Zeit, dass sich unsere Wege trennen, die Lage wird unentspannt. Bei der Busfahrt kommts noch zu einer coolen Stelle. Der Fluss hat Hochwasser und der Bus kann nicht durchfahren. Alle, auch der Fahrer, steigen aus. Er sperrt den Bus ab, wir und auch die alteren Damen krempeln die Hosenhaxen und den Kittel hoch ... und durch gehts durch die braune Bruhe. Auf der anderen Seite steht der Bus bereit in dem es weiter geht ... wir lieben Busfahren!

manchen machts weniger Spass

Tags darauf wiedermal einen Tag lang Busfahren zum beruhmten Nationalpark und Strand Manuel Antonio. Wir rasten dort fur 2 Tage und lungern am Strand herum. Am Weg zum Strand sind wir so glucklich und entdecken ein Faultier.

 
langsam aber sicher kommt das Faultier voran

der  schone Strand im Nationalpark Manuel Antonio
                             meine                                        Freundin

Schliesslich werden wir unlocker ... zu viel gerastet ... wir mussen einfach wieder unterwegs sein. Wir machen uns auf den Weg in den Nebelwald bei Santa Elena ... 3 durft ihr raten ... wieder einen Tag lang Busfahren ... uns gefallts, man sieht viele Orte, Einheimische, schone Landschaften, ... und das unglaublich gunstig! Es bedarf zwar etwas Planung und oft muss ich tief in meine flache spanisch Trickkiste greifen um die notigen Infos aus den Ticos (Einheimischen) zu quetschen.
Die Busfahrt ist wiedermal ein Hit. Vor allem am letzten Abschnitt wirds interessant. Es geht ein enge Gebirgsstrasse entlang. Es schuttet auch wiedereinmal. Als uns ein LKW entgegenkommt, rutscht unser Bus einen halben Meter von der Strasse ab. Er bleibt doch etwas schief stehen ... es dauert eine weile, wo wir uberlegen aus dem Fenster zu klettern, doch schliesslich geht die Tur auf und wir kommen raus. So stehen wir alle im Regen.

da war die Strasse ein bissl zu schmal
 
Der Fahrer meint es kommt jemand mit einer Abschleppkette. Ich frage ob das wirklich moglich ist und bekomme eine absolut zuversichtliches "Siiii!!!" zuruck. Somit lassen wir coolen Typen (ein deutsches Parchen ist auch grad bei uns) die teuren Taxis, die naturlich schon zur Stelle sind links liegen. Waren wir nicht dabei, waren unsere Madels wohl schon eingestiegen. Nach ein paar Versuchen zieht der Truck, wegen dessen wir in die missliche Lage gerieten uns zuruck auf die Strasse.
Endlich gehts weiter. Doch bei einem steilen Stuck auf der schon lange nicht mehr asphaltierten Strasse drehen die Rader durch. Auch beim 2ten Versuch klappts nicht. Wahrend ich uberlege wo wohl das nachste Hostel sein konnte hier in den Bergen, kommen ein paar Leute von vorne nach hinten, um mehr Druck auf die Antriebsrader zu bekommen. Tatsachlich klappts auch und am Ende kommen wir doch sicher in Santa Elena an.

4 Kommentare:

  1. Waaaaaahnsinn!!!!!
    Ich bin sprachlos! Sind heut von der Turrach nach Hause gekommen und jetzt sind deine Karten hier! Danke schön! Und nochmals Danke für deine Berichte und tollen Fotos! Bin schon gespannt auf die Erzählungen und Bilder, die Marina mitbringen wird!!!!
    Machs weiterhin gut und pass auf dich auf!
    Ich drück dich, Papa.

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  2. p.s.: Ach ja, Fesch bist!
    Kunststück, schaust ja auch aus wie ich! Hihi...

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  3. Servas Soby,
    apropo John Travolta, ohne deiner Gesichtsbehaarung schaust ihm eh ähnlich ;-)
    schön das euch gut geht und ihr die Zeit gemeinsam genießt, muss ja echt supi sein!
    Freu mich wieder was zu lesen,
    Max

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  4. Hi!
    Danke für die Karte! Hab mich sehr gefreut! Omi hat ihre Karten auch letzte Woche bekommen (beide gleichzeitig!).
    Fesch bist so ohne Bart - aber ein bißerl ungewohnt! LG an Marina!! Bussi Babsi

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