Landschaftlich aufregend war noch die Fahrt von Huaraz zur Kuste. Fur meine erste Station tausche ich Wasser in Form von Regen, Schnee, Eis und eiskalten klaren Bergseen und Bachen gegen eines mit gehoriger Prise Salzgehalt. So finde ich mich in Huanchaco ... einem kleinen Surferspot direkt am Meer ... nicht ganz weswegen ich reise, aber ich denke die Abwechslung peppt das ganze auf. Quale mich also 2 mal fur 2 Stunden im sexy hautengen Neopren und einem Riesenbrett in den unberechenbaren Wellen des Pazifiks. Ein paarmal lege ich einen gar nicht so schlechten Ritt hin. Korperlich macht mich das ganze aber ganz schon fertig ... fast mehr als ein Chimborazo oder 9 Tage Trekking.
ausser Surfern gibts noch altmodische Fischer
Die nachste Station, die Hauptstadt Lima, mochte ich nur zum einkaufen nutzen. Angeblich gibts einen Markt mit Marken-Outdoorprodukten zum Bestpreis. Komme im Appartment einer alteren Senora im 15. Stock eines der wenigen Hochhauser unter. Super Aussicht und sie ist total nett und hilfsbereit ... fast so als war ich bei einer alten Tante in der Grossstadt auf Besuch. Viele Highlights gibts in Lima nicht, interessant ist es aber trotzdem. Am besten gefallt mir, dass sie riesige Kreisverkehre hat die von alten Gebauden in der selben Farbe umgeben sind ... bei einem blau, ein anderer orange. Den angekundigten Markt finde ich zwar, doch die Geldborse lohnt es nur fur ein hervorragendes Mittagessen zu zucken.
der blaue Kreisverkehr in Lima
Nach diesem Kurzauftritt in der 8 Millionen Metropole komme ich nach Pisco. Von dort aus mache ich eine Tour zum Galapagos fur Arme ... den Islas Ballestas. Wir fahren mit dem Boot raus und umkurven die Inselgruppe. Zu sehen gibts unmengen an Vogeln, Humboldt Pinguine, Graupelikane, Geier, einen Fuchs und Seelowen. Das Guano (die Vogelkacke) steigt einem je nach Wind ganz schon unangenehm in die Nase. Es wird handisch "abgebaut" und teuer als Superdunger verkauft. Die Robben sonnen sich, die Geier fressen die angeschwemmten toten und riesige Vogelschwarme schwarzen den Himmel ... wirklich beeindruckend.
Die Inseln sind eisenhaltig und erscheinen dadurch rot. Jedoch kacken die Vogeln alles voll, weswegen fast alles weiss ist. Alles schwarze auf der Insel sind Vogel.
die Faulenzer
Eine Busfahrt spater lande ich in Huacachina. Eine kleine Oase mit See und Hitze umgeben von hohen Sanddunen. Hier tausche ich Neopren und Surfboard gegen luftige Klamotten und ein Snowboard. Mit einem Buggy dusen wir durch diese wirklich fremde Wustenlandschaft und hin und wieder rutschen wir auf den Bretteln die Dunen runter. Ganz begeistert bin ich nicht, der Buggy ist mir zu lahm und das Sandboard ist fur meine Gefuhle eher ein Klebeboard. Der Ort ist sehr touristisch ... das merkt man sofort an den Preisen furs Essen. Ich lasse das Fruhstuck sausen und fluchte in den nachsten staubigen Ort ...
weite, fremde, eigenartige Sandwelt
Nasca ... beruhmt fur riesige Zeichnungen und ein Wirrwarr aus kilometerlangen Linien in der Wuste. Hier muss ich einiges an Zeit vertrodeln, die Touren sind teuer und ich muss auf meinen Flug in der Cesna warten. Dieser ist dann aber doch sehr cool ... ich glaub fast ich muss mal eine Fluglizenz machen. Die Zeichnungen sind imposant, die langen Linien allerdings schwer von Autospuren zu unterscheiden.
Am Nachmittag mach ich dann doch noch eine Tour zum Chauchilla Friedhof in der Wuste. Es gibt dort viele Knochen und Mumien die ausserst gut erhalten sind.
hier noch als Touri Mitflieger ... aber wer weiss was da noch kommt
Zeichnungen der Prainka Nascakultur direkt neben der Panamerikana. Bevor die Linien ca 1935 entdeckt wurden, gab es Schotterstrassen die die Linien kreuzten. Auch die Panamerikana fuhrt direkt durch das Gebiet.
Indiana Jones beim Friedhof von Chauchilla mitten in der windigen Wuste
so mancher Truck ist schon ganz schon in die Jahre gekommen
Dann passiert etwas das ich eigentlich vermeiden wollte. Ich muss einen Nachtbus nach Arequipa nehmen, es gibt keine unter Tags. Zu meinem Gluck hat der Bus 2h Verspatung. Die Zeit nutze ich fur ein Schlafchen am Busbahnhof. Warum Gluck ... statt um 07:00 komme ich um 09:00 in Arequipa an, das bedeutet die Nacht ist fruher auf der Fahrt voruber und ich klebe wieder an der Fensterscheibe. Anders als erwartet nimmt jedoch die Wuste der Kuste kein Ende. Wir steigen auf uber 2000m und es ist immer noch Knochentrocken. Im Hintergrund kann ich allerdings schon Berge und Vulkane (zum Teil schneebedeckt) sehen.
Der Vergleich mit Indy is doch etwas überzogen. Wegen gutem Aussehen usw. usw. :D
AntwortenLöschenLuki
Hallo Christian,
AntwortenLöschenI am deeply impressed! Warte schon gespannt auf deinen nächsten Eintrag. Spannender als jeder Krimi.
LG Manuela (Kollegin v. Marina)
jetzt bin ich schon auf eure gemeinsamen Erlebnisse gespannt
AntwortenLöschenfreu mich auf den nächsten Bericht
liebe Grüße aus dem empfindlich kalten und feinstaubverseuchten Österreich
irmi