Dienstag, 18. Oktober 2011

Abschied von der Hacienda

Nach dem Chimborazo bleibt noch eine Woche in meinem schonen Zuhause auf der Hacienda. Zum ersten Mal ist es morgens klar, es ist trotzdem bewolkt, aber die Wolkenschicht ist hoch uber den hochsten Bergen hier. Somit bietet sich eine phantastische Weitsicht. In San Jorge dem nahen Ort mit Blick auf den Chimborazo frage ich eine Frau ob ich auf das Dach ihres Hauses klettern darf zum fotografieren. Ich sitze uber eine Stunde dort und starre auf die Landschaft. Ich sehe 3 Vulkane, den nahen Tungurahua, den machtigen Chimborazo und in der Ferne den Iliniza Sur. Am Abend gibts dann den endlich mal einen schonen Sonnenuntergang. Obwohl diese schon lange hinter den Bergen verschwunden ist, beleuchtet sie eindrucksvoll die Wolken.

der erste Sonnenuntergang auf der Hacienda

Da der nachste Tag noch schoner war, wolkenloser Himmel am Morgen, bin ich mit Rojelio reiten gegangen. Endlich hatte wiedermal Pferde! Wir sind Richtung Banos geritten, eine touristische Stadt am Fusse des Tungurahua, in einem schonen Tal mit vielen Wasserfallen. Die beiden Hunde Luke und Blue haben uns den ganzen Weg lang begleitet. So sind 6 mude Typen am Abend erledigt nach Hause gekommen ... zweien hat noch dazu der Hintern ganz schon geschmerzt.

endlich auf einem Pferd und im Hintergrund der machtige Vulkan Tungurahua (er ragt uber 3000m aus seiner Umgebung empor!)

Als Belohnung fur die Strapazen des Ausrittes, hat die Sonne am Abend die Wolken dunkelrot gefarbt. Die Hunde schlafen zu meinen Fussen und ich geniesse das Schauspiel lieber im Stehen.

und noch ein traumhafter Sonnenuntergang, aber diesmal ganz anders

Am Vorletzten Tag hatten die Bauarbeiter ¨Saft¨ aus Zuckerrohr ... an dem Zeug kann man nichtmal riechen! Gemischt mit Orangen-Ananassaft wars immer noch start, aber trinkbar. Mein erster Rausch auf der Reise ... als der O-A-Saft aus war hab ich aufgehort zu trinken ... andere nicht ... die sind dann singend nach Hause getorkelt.
Der letzte Tag stand wieder im Zeichen des Betons und Ziegel. 2 Laster mit Ziegel mussten abgeladen werden und die Decke fur das 2. Geschoss wurde betoniert. Wenn der Zement gerade nicht geflossen ist, habe ich mich an die Menschenkette zum Ziegelschupfen angehangt. Langer Tag mit harter Arbeit ... aber es hat Spass gemacht! Die Arbeiter waren so richtig Dankbar und ich habe ihnen noch ein 2 Kisten Bier spendiert. Leider habe ich einen ordentlichen Batzen Zement ins Auge bekommen und das hat ordentlich geschmerzt. So bliebs fur mich bei einem Bier und danach ins Bett und Augen schliessen.
Am nachsten Morgen, mein Abreisetag, waren bis auf einen alle der Hacienda Angestellten da. Alle wunschen mir eine tolle Reise und ich muss unbedingt mit Marina wiederkommen!

meine Freunde von der Hacienda (Lucy, Rojelio, Hernan, Carmen, Fernando, Carolina, Freddy, Julio, Raul, fehlt nur Javier)
Auch Luke wusste anscheinend was los war. Normalerweise springt er mich immer an wenn er mich sieht und lauft schwanzwedelnd und nervos um mich herum ... heute liegt er nur da schaut. Ich verabschiede mich von ihm, doch er ruhrt sich kaum. So verlasse ich diesen wunderbaren Ort mit einem erfreuten und einem traurigen Auge. Freunde werden getrennt, aber neue Stadte, Busfahrten, Abenteuer und mehr erwarten mich.

1 Kommentar:

  1. Hallo Christian!

    Hab ja einiges versäumt, weil ich schon soo lange nicht mehr bei dir rein gschaut hab. Würd dir ja gern spanisch schreiben, aber i kanns net.

    Pass weiter auf dich auf, schau dir an was geht. Hier versäumst nichts!
    Liebe Grüße
    T Barbara

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